Die Feuerwehren des Abschnittes 2 – Fehring bilden den neuen Waldbrandzug des Bereichsfeuerwehrverbands Feldbach!
Die immer weiter steigende Gefahr durch Waldbrände nahm der Landesfeuerwehrverband Steiermark zum Anlass, spezielle Einheiten für die Waldbrandbekämpfung in allen Bereichsfeuerwehrverbänden zu installieren. Damit sollen künftig bei größeren Wald- und Vegetationsbränden neben dem Feuerwehrflugdienst auch speziell ausgebildete und ausgerüstete Einheiten des Katastrophenhilfsdienstes (KHD) zum Einsatz kommen.
Mit Ende 2023 wurde dieses Vorhaben umgesetzt und eine spezielle Ausrüstung an 16 Feuerwehrstützpunkte in allen Teilen des Landes verteilt. Für den Bereichsfeuerwehrverband Feldbach wurden die Feuerwehren des Abschnitts Fehring mit dieser Aufgabe betraut. Unter der Führung der Feuerwehren Pertlstein (Stützpunktfeuerwehr), Johnsdorf-Brunn und Weinberg an der Raab wurde ein Konzept für die Bildung eines schlagkräftigen Waldbrandzugs erstellt, in dem alle elf Feuerwehren des Abschnitts eingebunden sind.
Der Waldbrandzug besteht dabei aus unterschiedlichen Fahrzeugtypen aus dem Fahrzeugbestand der Feuerwehren. Durch eine vorgegebene einheitliche Ausrüstung und Struktur soll dabei bei überörtlichen Einsätzen eine Zusammenarbeit von mehreren Waldbrandzügen auch über einen längeren Zeitraum hinweg erleichtert werden. Die vom LFV Steiermark ausgerollte Sonderausrüstung für die Waldbrandbekämpfung besteht neben spezieller persönlicher Schutzausrüstung auch aus unterschiedlichen Schanzwerkzeugen, speziellem Schlauchmaterial und wasserführenden Armaturen, einem 5.000 Liter Löschwasserbehälter sowie einer speziellen tragbaren Waldbrandpumpe. Stationiert ist diese Ausrüstung in Pertlstein.
Mehrere Übungen wurden 2024 durchgeführt
Mittlerweile fanden auch bereits mehrere Übungen zum Thema Waldbrandbekämpfung statt. Übungsgebiet ist dabei vornehmlich der Fehringer Dammwald, einem Waldgebiet, das in großen Teilen auch im Eigentum der Stadtgemeinde Fehring ist. Bei den Übungen wurde speziell der Umgang mit der Sonderausrüstung für die Waldbrandbekämpfung in voller Zugsstärke beübt.
Den größten Übungseinsatz hatte der Waldbrandzug jedoch zweifelsfrei bei der Katastrophenschutzübung VULKAN 24 am 14.04.2024 auf der Riegersburg. Insgesamt 700 Einsatzkräfte aus den Bereichsfeuerwehrverbänden Feldbach, Radkersburg, Leibnitz, Weiz und Graz-Umgebung sowie Kräfte aus Slowenien beübten dabei bekanntlich einen Großeinsatz.
Übungsannahme für den Waldbrandzug war dabei ein Waldbrand im Bereich des Schrägaufzugs der Riegersburg, ausgelöst durch Funkenflug infolge eines Dachstuhlbrands auf der Burg. Unter der Leitung von KHD-Zugskommandant HBI Philipp Steirer (FF Johnsdorf-Brunn) war der Waldbrandzug u.a. gemeinsam mit dem Waldbrandzug aus Graz-Umgebung im Übungseinsatz, um den Brand zu löschen. Beübt wurde dabei der Aufbau der Löschwasserversorgung sowie die Brandbekämpfung mit Handwerkzeugen, Löschrücksäcken und Strahlrohren im anspruchsvollen Gelände. Durch die Einsatzkräfte wurde dabei nicht nur gesichert von unten aufgestiegen – Spezialkräfte aus Graz-Umgebung seilten sich für die Brandbekämpfung auch über den Burgfelsen in das betroffene Waldstück ab.
Erste Basisausbildungen des Waldbrandzuges erfolgreich absolviert
Im Herbst 2024 wurde auch mit der erforderlichen Basisausbildung der Einsatzkräfte begonnen. Dabei wurden die Kameradinnen und Kameraden im Zuge einer theoretischen und praktischen Ausbildung durch HBI Alexander Streit (FF Pertlstein) und HBI Philipp Steirer (FF Johnsdorf-Brunn) umfassend auf die Gefahren, die neuen Ausrüstungsgegenstände und die Einsatztaktiken für die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung geschult. Die Theoretische Ausbildung fand dabei im Kultursaal in Brunn statt, die Praxisausbildung startete jeweils in Pertlstein und führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erneut in den Fehringer Dammwald. Bisher haben 66 Kameradinnen und Kameraden im Abschnitt Fehring diese Ausbildung erfolgreich absolviert.
Für die kommenden Monate sind weitere Übungen und Ausbildungen geplant, um die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren des Abschnitts Fehring bestmöglich auf künftige Einsatzszenarien vorzubereiten.
Zusammensetzung des Waldbrandzugs
Die Zusammensetzung des Waldbrandzugs betreffend Mannstärke und Fahrzeugausstattung ist in den Richtlinien des LFV Steiermark festgelegt. In der ersten Phase lag die Ausbildung vornehmlich auf den Feuerwehren und Einsatzkräften des Abschnitts 2 (Fehring) mit der entsprechenden Ausstattung, um diese Vorgaben bestmöglich umzusetzen.
Das von den Feuerwehren Pertlstein, Johnsdorf-Brunn und Weinberg erarbeitete Konzept sieht jedoch explizit auch die Einbindung von anderen Feuerwehren und Fahrzeugen vor, um im Falle von länger andauernden Einsätzen oder Fahrzeugausfällen reagieren zu können. Auch soll der Waldbrandzug, ähnlich wie aktuell im Katastrophenhilfsdienst des BFV Feldbach bereits gelebt, in begründeten Fällen auch „variabler“ zusammengestellt werden können.
Hier könnten mittelfristig und auf Wunsch der jeweiligen Feuerwehren auch weitere Stützpunktfahrzeuge oder Feuerwehrfahrzeuge mit „besonderen“ Attributen in den Waldbrandzug integriert werden.